Kinder & Corona

Coronakrise – Kinder sind die Leidtragenden
Der Grafschafter Kinderschutzbund unterstützt die Forderung des Kreiselternrates nach einem dauerhaften und verlässlichen Wechselunterricht in den Schulen. Der Kinderschutzbund fordert deshalb für die Zeit ab jetzt und nach Corona, dass die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wieder in den Mittelpunkt der Maßnahmen gerückt werden. Wenn in einem Betrieb wie zuletzt in Emlichheim ein Ausbruch geschieht und der regionale Inzidenzwert nach oben geht, sind es wiederum die Kinder, die die Leidtragenden sind, weil sie nicht mehr in die Schule oder den Kindergarten gehen können. Es gelten nämlich die Reglementierungen der Bundesnotbremse ohne die Möglichkeit einer Einzelfallbetrachtung, wie das in Unternehmen der Fall ist. Dieser ständige Wechsel von Präsenzunterricht und digitalem Lernen zu Hause geht zu Lasten von Kindern und Eltern, die häufig genug an den Rand ihrer Belastungsfähigkeit gelangen. Zu Recht weist der Kreiselternrat deshalb darauf hin, dass bei einer ergänzenden fünften Testung im Zweiwochenrhythmus Präsenztage in der Schule möglich wären. Nur so können die Schüler und Kindergartenkinder endlich wieder Normalität und Verlässlichkeit erfahren Der Kinderschutzbund fordert, den Fokus endlich wieder auf Kinder und Jugendliche zu richten. Wir begrüßen deshalb das Corona-Aufholpaket in Höhe von 2 Milliarden Euro für Nachhilfe und Sozialmaßnahmen, welches die Bundesregierung beschlossen hat. Es zeigt, dass die Regierung anerkennt, dass für die Kinder nach dem Lockdown die Pandemie noch nicht vorbei ist. Wahrscheinlich kommen die Maßnahmen aber zu spät, um bereits im Sommer Programme zu haben, die die Pandemiefolgen für die Kinder abfedern. Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche nicht auf ihre Rolle als Schülerinnen und Schüler beschränkt werden. Insbesondere die Kontakte zu Gleichaltrigen haben gefehlt. Wir machen uns deshalb heute schon konkrete Gedanken über einen mehrtägigen Workshop in den Sommerferien, den wir den Kindern anbieten wollen. Ein unbeschwertes Zusammensein mit anderen Kindern und Jugendlichen muss jetzt wieder ermöglicht werden. Die junge Generation braucht Angebote, die ihr auch Freiräume und Zeit für Zwischenmenschliches gibt, ohne Leistungsdruck im Hintergrund. Wir können eine „Generation Corona“ verhindern, wenn Investitionen in Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe endlich umgesetzt werden. (Wilfried Scholten, Kinderschutzbund Grafschaft Bentheim)
©DKSB/Susanne Tessa Müller
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