Patronus
Patronus
beschützt Kinder von psychisch kranken Eltern
Ein Projekt für Kinder an, deren Eltern psychisch krank sind oder an einer Sucht leiden. Kinder aus betroffenen Familien wird dadurch eine Plattform für Entlastung, Stärkung und Wissensvermittlung geboten.
Was ist eine Depression und was macht sie mit meiner Mutter? Warum hört Papa nicht einfach auf, Bier zu trinken? Diese oder ähnliche Fragen werden die 8 bis 18-jährigen Kinder gemeinsam mit einer soz.-päd. Fachkraft und einer Psychologin einmal wöchentlich in sechsmonatiger Gruppenarbeit angehen. Spielerisch lernen sie, über Gefühle zu sprechen und erarbeiten Methoden, wie sie ihren Lebensalltag besser meistern können. Das Problem der Eltern können sie nicht lösen, obwohl sie sich manchmal schuldig fühlen. Manche Kinder versuchen, die Aufgaben ihrer Eltern zu übernehmen, wenn diese dazu nicht in der Lage sind. Andere Kinder schämen sich und bringen deshalb keine Freunde mit nach Hause. Die Belastungen können vielseitig und groß sein.
Kinder psychisch kranker Eltern stellen eine besondere Risikogruppe dar, da die kindliche Entwicklung durch die Erkrankung ihrer Eltern negativ beeinflusst werden kann und sie schlimmstenfalls in ihrem späteren Leben selbst an einer psychischen Erkrankung leiden oder einer Sucht verfallen. Etwa jedes vierte Kind ist von der Erkrankung eines Elternteils betroffen – Tendenz steigend. Über 60 % der betroffenen Kinder entwickeln selbst psychische Störungen.
Der Verein sensibilisiert auch Fachpersonal und andere, die mit Kindern zu tun haben. Dazu veranstaltet er Fachveranstaltungen für Sozialarbeiter*innen, psychiatrisches Fachpersonal und pädagogische Mitarbeiter*innen an Schulen und anderen Institutionen.
Die Erfahrungen haben auch gezeigt, dass die Kinder nach den sechsmonatigen Gruppentreffen weiterer Hilfen und Unterstützung bedürfen. Um die Nachhaltigkeit zu fördern, wird es für alle ehemaligen Kinder und die, die nicht direkt in die Gruppe einsteigen können, ein offenes Angebot geben. Hier ist Platz für Fragen bei Krisen in den Familien oder neu auftretenden Problemen. Dabei werden die Eltern mit ins Boot genommen. Ihnen wird eine Sprechstunde angeboten. Der Kinderschutzbund hält die Einbeziehung für notwendig, da die Eltern sich oftmals große Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder machen.
Ansprechpartnerin für das Projekt
Maike Elbert
maike.elbert@ewe.net
0176/66983296